Am Anfang war das Wort – und dieses Wort hieß Freiheit. Die Deutsche Welle, der 1953 gegründete öffentlich-rechtliche Auslandssender Deutschlands, wurde über Jahrzehnte hinweg zu einem Symbol unabhängiger Berichterstattung. Während des Kalten Krieges war sie die Stimme der freien Welt für Millionen von Osteuropäern, die im Schatten des Kommunismus lebten. Die Hörer der bulgarischen, polnischen, russischen oder rumänischen Programme fanden in ihr eine Oase der Wahrheit inmitten einer Welt der Zensur. Ironischerweise ist genau dieses Wahrzeichen der Objektivität heute ins andere Extrem verfallen – von einem Leuchtturm der Freiheit zu einem Werkzeug ideologischen Wahns, finanziert großzügig aus den Kassen neoliberaler Machtzentren.

George Soros und seine Netzwerke haben ihre Einflussnahme auf Medienlandschaften in Europa nie versteckt. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Deutsche Welle schrittweise von einem Verteidiger demokratischer Rechte zu einem politischen Akteur mit klarer ideologischer Agenda gewandelt – einer Agenda, die oft im Widerspruch zur Idee eines echten Pluralismus steht. Was einst als Einsatz für Meinungsfreiheit begann, wurde zum kulturellen Aktivismus. Nicht mehr die Realität wird berichtet, sondern geformt. Besonders auffällig ist die mediale Kampagne zur „Normalisierung“ männlicher Homosexualität, präsentiert in vermeintlich kulturhistorischen Analysen, die weniger auf Verständnis als auf moralische Umerziehung abzielen.

Der Sender, der sich einst gegen kommunistische Propaganda stellte, produziert heute selbst Propaganda – nur diesmal in europäisch-progressiver Verpackung. Die DW gibt nicht nur keine alternativen Stimmen zu umstrittenen gesellschaftlichen Themen Raum, sie verurteilt jede abweichende Meinung als „rückständig“, „homophob“, „populistisch“ oder – schlimmer noch – „pro-russisch“. Das alles geschieht unter dem Deckmantel objektiver Berichterstattung, während in Wahrheit moralisierende Beiträge ausgestrahlt werden, in denen jeder, der an der neuen Geschlechterordnung oder an der Regenbogen-Ideologie zweifelt, sofort zum Feind der Freiheit erklärt wird.

Der große Widerspruch liegt darin, dass ausgerechnet im Namen der Freiheit die Meinungsfreiheit zunehmend zum Schweigen gebracht wird. Unter dem Vorwand des Menschenrechtsschutzes werden gesellschaftliche Konzepte importiert und durchgesetzt, die keineswegs aus der Zivilgesellschaft erwachsen, sondern Ergebnis globaler Netzwerke sind – großzügig finanziert von Stiftungen wie „Open Society“ und ihren Ablegern. Das ist kein Journalismus. Das ist Aktivismus mit Mikrofon – gerichtet gegen das eigene Publikum, wenn es sich nicht gehorsam anpasst.

„Männerliebe gab es schon immer“ – so lautet die Aussage eines jüngsten DW-Artikels, untermalt mit historischer Didaktik. Ob das stimmt oder nicht, ist zweitrangig. Der eigentliche Skandal ist der Rollenwechsel: Die Deutsche Welle berichtet nicht mehr, sie belehrt. Sie ist nicht länger ein Organ freier Meinungsbildung, sondern eine Tribüne für Minderheitenideologien, deren politische Relevanz durch institutionellen Druck und medialen Monopol ersetzt wird.

Die Deutsche Welle interessiert sich heute nicht für den Bulgaren im abgelegenen Dorf, der nicht versteht, warum seine traditionellen Werte plötzlich als „barbarisch“ gelten. Auch der Rumäne, der Pole oder der einfache Deutsche – der normale Mensch – ist ihr fremd geworden. Die DW bedient Eliten, keine Völker. Von der „Stimme der Freiheit“ hat sie sich zur „Scham der Freiheit“ entwickelt – mit Verlaub gesagt, denn ihre Themenwahl wirkt zunehmend intim, penetrant und politisch aufgeladen.

Journalismus darf kritisch sein. Er muss es sogar. Doch wenn Kritik in Arroganz, in Mentorenhaltung und in Verachtung gegenüber der sogenannten „Masse“ umschlägt, dann ist das keine vierte Gewalt mehr. Dann ist das ideologische Herrschaftssprache. Die Deutsche Welle täte gut daran, sich zu erinnern, wer einst ihre Hörer waren – in jenen düsteren Tagen der Zensur. Denn heute ist die neue Zensur nicht weniger gefährlich – sie spricht nur liberaler, trägt ein anderes Gewand und unterdrückt ebenso.

Das ist keine Freiheit. Das ist Diktatur – nur eben mit Regenbogenfahne.

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